Kinder & Jugend - Kinder- und Jugendschutz
Kinderschutz beim SV Lurup
Viele Sparten richten sich bei ihrer Arbeit im Kinder- und Jugendbereich schon seit Jahren nach den Verhaltensregeln ihrer eigenen Verbände, die sie teilweise sogar mit initiiert haben. Mitte letzten Jahres haben wir uns dann in einem kleinen Projektteam dazu entschlossen, unabhängig von den Vorgaben der einzelnen Verbände, einen einheitlichen Auftritt unseres Vereines anzuschieben und anschließend auch voranzutreiben.
Erste Schritte dieses Projektteams waren, zu überlegen, wie kann und muss es für uns weitergehen. Dafür setzten wir uns erst einmal mit der Satzung und der Jugendordnung des Vereines aus einander, um für unser Vorhaben auch alle Wege zu ebnen.
Die Grundlagen unseres Kinderschutzkonzeptes sollten verschiedene Punkte beinhalten. Einer davon war und ist, für alle Personen, die bei uns mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, einen Ehrenkodex einzuführen, an den sich jeder halten sollte, angefangen vom Trainer bis letztendlich zum Platzwart. Wir richteten uns dabei an den Richtlinien des
Deutschen olympischen Sportbundes (DOSB).
Neben dem Ehrenkodex führten wir gleichzeitig auch das polizeilich erweiterte Führungszeugnis als Pflicht ein, was in anderen Einrichtungen und Vereinen teilweise schon lange ein Standard ist.
Wichtig in diesem Zusammenhang war und ist uns die Aufklärung. Wir wollen niemanden etwas unterstellen, aber wir möchten, dass unsere Kinder und Jugendlichen zu Fairness und Toleranz in einer gewaltfreien Atmosphäre erzogen werden, sowohl im sportlichen als auch im
außersportlichen Bereich. Wir möchten ein täterunfreundliches Klima schaffen und gleichzeitig unsere Mitarbeiter wachsam machen, auch zu ihrem eigenen Schutz.
Um all unseren Fragen einen passenden Raum zu geben, konnten wir, in Zusammenarbeit mit der Hamburger Sportjugend und dem Opferschutzverein Zündfunke e. V., Anfang des Jahres einem kleinen Teil unserer ehrenamtlichen Trainer- und BetreuerInnen, sowie einigen
Sparten- und Vorstandsmitgliedern, einen Tagesworkshop anbieten, der sich nur diesem Thema widmete. Auch wenn viele im Vorfelde sagten, „So etwas? Bei uns doch nicht!“, wurde uns bei dieser Veranstaltung sehr schnell bewusst, dass die Missbrauchsstatistiken eine ganz andere Sprache sprechen und dabei geht man, aufgrund der geschätzten Dunkelziffern, von einem Vielfachen der Zahlen aus, die uns dort präsentiert wurden. Wo fängt Missbrauch an? Welche Anzeichen dafür kann es geben? Wie verhalte ich mich in Verdachtsmomenten? An wen kann ich mich wenden, intern und extern?
Dies war nur ein Bruchteil dessen, was zur Sprache kam und uns beantwortet werden konnte. Am Ende des Tages verließen wir alle nachdenklich und auch betroffen die Veranstaltung. Der Workshop hat uns nur noch mehr darin bestärkt, auf dem richtigen Weg zu sein. Wir wollen Flagge zeigen und unseren Beitrag dazu leisten, dass Kinder und Jugendliche bei uns in einem behüteten und achtsamen Umfeld aufwachsen können. Sie sind nicht allein und wir, sollten wir einmal in Situationen geraten, denen wir nachgehen sollten, sind ebenfalls nicht allein!
Wir hoffen, dass wir zukünftig noch mehr Personen schulen können, doch da die Zahl der Schulungstermine und Teilnehmer begrenzt ist, kann das leider nur Schritt für Schritt erfolgen. Wir bitten in dem Zusammenhang um Geduld und Verständnis. In der Zwischenzeit haben wir wichtige Anregungen und Regeln aus den Sparten aufgesetzt, die jeder von uns, bei seinem eigenen Umgang mit den Kinder und Jugendlichen, beherzigen und beachten sollte. Diese werden in den kommenden Wochen, nach Absprache mit den Sparten, verteilt.
Ich freue mich, dass wir Georg Pawel von der Schachsparte für dieses Projekt mit ins Boot holen konnten und er sich mit seinem fundierten Fachwissen in diesem wichtigen und gleichzeitig auch schwierigen Thema mit einbringen kann. Vielleicht findet sich aus den einzelnen Sparten noch etwas Zulauf und Unterstützung, damit die Schultern einfach etwas breiter
werden und wir gemeinsam noch mehr bewirken können?!
SVL – Jugendabteilung