Einige empfinden sie als die Königsdisziplin
Dieses Jahr wurde die Hamburger Matchplay Meisterschaft auf der Vereinsanlage des VFL Lohbrügge ausgetragen.
Es ist Sonntag, der 28. August morgens um 8 Uhr: Die Temperaturen sind noch etwas kühl, aber es verspricht ein trockener Tag zu werden. Ideale Voraussetzungen für Turnierergebnisse auf hohem Niveau.
Die ersten Spieler aus Niendorf trudeln ein und begeben sich zum Einspielen auf den noch fast leeren Platz. Turnierbeginn ist um 9:30 Uhr, also noch genug Zeit für die Spieler sich warm zu spielen oder bei einem Kaffee wach zu werden.
So langsam trudeln auch die restlichen Spieler ein, der Platz füllt sich zusehends. Man spielt sich warm, tauscht noch die ein oder anderen Tipps aus, oder feilt an den letzten Entscheidungen zur Ballauswahl.
Es nähert sich der Turnierbeginn. Der Oberschiedsrichter ruft: „Training einstellen“ und die Spieler verlassen die Bahnen.
Es ist 9:30 Uhr: Nach einer üblichen Begrüßung zum Turnier, nehmen die Spieler in 3er Gruppen an den ihnen zugewiesen Bahnen Aufstellung. Es wird mit Massenstart gespielt. Nachdem sich alle Spieler endlich an den Bahnen eingefunden haben, wird das Turnier eröffnet.
2 Runden mit normaler Zählweise werden gespielt um die Platzierungen der nachfolgenden K.o.-Runden zu ermitteln. Da es 32 Platzierungen für das eigentliche Matchplay Turnier gibt, jedoch nur 25 Spieler teilnehmen, bekommen die 7 besten Vorrundenspieler jeweils ein Freilos für die erste K.o.-Runde.
Wie kaum anders zu erwarten erspielt der in Lohbrügge heimische Herbert Schurig mit 45 Schlägen in den beiden Vorrunden das beste Gesamtergebnis und sichert sich das erste Freilos. Holger Greue vom SVLurup zeigt mit einer 46, dass er den Platz auch gut beherrscht und spielt sich auf den 2. Platz. Mit einem guten Ergebnis von 48 Schlägen müssen Petra Dahrendorf vom SVLurup, ihr Vereinskamerad Holger Rüdebusch und Holger Benn aus Lohbrügge ins Stechen gehen. Es steht allerdings jetzt schon fest, dass 3 Spieler vom SVLurup mit einem Freilos belohnt werden.
Während des Stechens geben sich die 3 Spieler keine Blöße, souverän spielen sie ein „Ass“ nach dem Nächsten, bis Holger Benn sich an Bahn 4 (dem Fenster), den beiden Spielern aus Lurup geschlagen geben muss. Sein Ball touchiert die Innenkante des Fensters und läuft deutlich abgelenkt in den Zielkreis, wo er für den anschließenden „Pött“ liegenbleibt. Petra und Holger zeigen, dass man auch mit einem nicht sauber gespieltem Ball ein „Ass“ machen kann und gehen zum weiteren Stechen an die nächste Bahn (dem Schrägkreis mit Niere). Holger legt vor und spielt den Ball sauber über die linke Innenbande ins Loch. Petra steht nun unter Druck auch ein Ass spielen zu müssen. Sie entscheidet sich für den geraden Schlag durch die Mitte. Der Schlag ist leicht verzogen und läuft knapp rechts am Loch vorbei.
Das Video zum Stechen: Link
Beginn der K.o.-Runden: Nachdem die Platzierungen und Freilose nun ausgespielt waren, geht es ans eigentliche Turnier. Hier zählen nur noch die gewonnenen Bahnen (Matchplay).
Das Wetter ist angenehm, die Sonne kommt streckenweise durch und die Temperaturen sind stabil. In den ersten beiden K.o.-Runden kommt es zu einigen Überraschungen. Die beiden bestplatzierten Herbert Schurig und Holger Greue scheiden überraschend früh aus. Auch Sascha Bähr vom Niendorfer MC muss sich Ute Frank vom VFL Lohbrügge geschlagen geben. Ebenso hat Petra Dahrendorf in der 3. K.o.-Runde gegen Holger Benn kaum den Hauch einer Chance.
Das Halbfinale: Im anschließenden Halbfinale muss sich der lange führende Uwe Steier aus Niendorf dann in einer spannenden Runde letztlich doch noch Holger Rüdebusch mit 2:4 geschlagen geben. Gunther Wegner setzt sich gegen seinen Konkurrenten Holger Benn ebenfalls mit 4:2 gewonnenen Bahnen durch.
Das Finale: Im Finale Gunther Wegner gegen Holger Rüdebusch kommt es dann zu einigen Überraschungen. An den ersten beiden Bahnen ist es wie verhext. Keiner der Beiden spielt ein Ass und es geht unentschieden weiter. An den Pyramiden ist vielleicht die Vorentscheidung gefallen. Eigentlich ist es eine „Ass-Bahn“ die gut „gekullert“ werden kann, aber schaut selbst, was alles passieren kann: Link
Bis Bahn 13 kann Holger sich einen knappen Vorsprung von 2:1 erspielen, den er jedoch bis zur vorletzten Bahn wieder abgeben muss. Es steht nun 2:2 und bleibt extrem spannend. Wer hat die besseren Nerven?
Gunther spielt souverän an der Bahn 17 (dem Geradschlag mit 3 Stäben) ein sauberes Ass. Da gibt es nichts zu meckern. Holger hat wieder einmal Glück. Er touchiert leicht die Aussenkante der Mittelstrebe, der Ball wird direkt auf Loch abgelenkt und fällt. Ass ist Ass!
Hier die beiden Videos dazu: Gunther vs Holger
Wird der Blitz als letzte Bahn die Entscheidung bringen, oder geht es zum Stechen in die nächste Runde?
Gunther muss vorlegen, konzentriert sich und schlägt … und trifft die rechte Ecke. Der Ball bleibt weit vom Loch liegen. Ein extrem schwieriger Pött! Er weiß, dass dies die Entscheidung gewesen sein kann, aber er versucht trotzdem mit dem nächsten Schlag den Ball einzulochen. Er ist sich nicht ganz sicher wie er den Ball zu spielen hat, locht ihn aber nach einigen Hilfestellungen anderer Spieler sauber ein. Klasse gemacht Gunther, ein toller Pött unter diesem Druck! Nun muss Holger beweisen ob er es besser kann. Er legt den Ball hin, konzentriert sich kurz und spielt den Ball sauber an die hintere kurze Bande. Der Ball hat das richtige Tempo und fällt.
Hier die Videos dazu: Gunther vs Holger
In einem „Ja!“ entlädt sich die Anspannung und das Finale ist entschieden. Getreu seinem Motto: „Man muss immer nur einen Fehler weniger machen als der Gegner“, gewinnt Holger Rüdebusch die Hamburger Matchplay Meisterschaft 2022 gegen Gunther Wegner mit knappen 3:2
Herzliche Gratulation den Gewinnern und einen herzlichen Dank an die Veranstalter, die Turnierleitung, den Schiedsrichtern, allen Helfern und dem Wettergott, die dieses schöne Turnier ermöglicht haben.
Hier noch ein paar schöne Eindrücke vom Turnier und das Turnierprotokoll mit den Ergebnissen.


